Heute wollen wir einen strategisch wichtigen Punkt im Currywurstpommesrotweißbusiness erkunden: Die letzte Currywurstpommesrotweiß vor der holländischen Grenze! Unnötig zu erwähnen, dass diese Bastion im kulinarischen Abwehrkampf gegen die Kaasköppe nationale Bedeutung hat.

Gerade deshalb ist es ein skandalöser Zustand, dass es in ganz Ostfriesland keine einzige Raststätte gibt und wir deshalb In Hasbruch an der A28 Lichtjahre vor der Grenze unsere Wurst zu uns nehmen. Hier müssen die zuständigen Stellen unbedingt Abhilfe schaffen, will man nicht den geneigten deutschen Wurstfreund den Unbillen exotischer Nahrungsgewohnheiten aussetzen.

Nur die Sonne lacht

Dreck an der Gabel
Die Raststätte selbst ist ein kleiner aber freundlich dreinschauender Außenposten ...
... mit den Fingern legt die fröhliche Autobahnhostess die ordentlich lange Wurst in die lustvoll brutzelnde Fritöse. Auch ein Blick auf das teilweise wirklich enorm verdreckte Besteck und die unverstellte Blickachse Damenklo - Küche zeigen uns, dass es der Niedersachse an sich in der Schlacht am heißen Buffet mit der Hygiene nicht so eng sieht.
Die Spur der Keime


Der mit der Wurst tanzt
Die Pommes sehen trotzdem sehr lecker aus, sind herrlich kross, mit einer etwas penetranten Altfettnote - wenn sie jetzt noch gesalzen wären, wären sie gar nicht so schlecht. Die Wurst ist ganz reizend dazugelegt, wirkt aber etwas ungar. Um ganz sicher zu gehen, machen wir einen Elastizitätstest, der uns Aufschluß über die Restflexibilität des Wurstkörpers geben soll.


Dem Currywurst-TÜV entgeht nichts
Das Objekt lässt sich um 45° biegen, ohne Verschleißerscheinungen zu zeigen, was auf eine solide Grundmasse aber eben auch auf eine zu geringe Garzeit schließen lässt. Beim zackigen Zurückfedern in die Ausgangsform spritzt das Fett quer über den Tisch. Hoppla, da steckt noch Saft drin! Beim ersten Testbiss zeigt sich dann auch entgültig, dass das gute Stück nicht richtig durcherhitzt ist.

Wir sind enttäuscht - nur um der Chronistenpflicht genüge zu tun, wollen wir noch kurz erwähnen, dass der Ketchup zu süß ist, die Majo so einigermaßen, das Curry zu wenig und das Messer so stumpf, dass man damit nichtmal eine Wurst schneiden kann (siehe Beweisfoto).

Ein trauriges Bild

Die Wertung:
Deutschland erwache - deine Nordwest-Flanke ist nahezu schutzloß dem Einsickern der Käseroller ausgeliefert. Hier muss etwas geschehen. Bis auf weiteres können wir nur ein Schwein geben. Sorry, aber bei allem Verständnis für die friesische Randlage können wir über einen so sorglosen Umgang mit dem Kulturgut Wurst nicht hinwegschauen.