New York, Tokio, Siegerland
Weit über die Grenzen des gleichnamigen Fleckchen Erdes hinaus ist die Raststätte Siegerland Ost als Ausflugsziel bekannt. Auf einem Berg mit einmaligen Panoramablick, der nicht nur eines Westfahlens Herz höher schlagen lässt, thront der avandgardistische Freizeittempel.

Im Entreé erwarten den geneigten Besucher kunstvolle Fresken. Ein Infokasten klärt uns über die giga-new-media-mäßige Kommunikationsecke auf, in der sogar ein Selbstwähltelefon zur Verfügung steht. Ein Telefon in dem man selber die Nummer wählen kann und darf, das ist schon echt krass.

Zu wahr um schön zu sein


Der Bildungsfunk erstarrt in blinder Ehrfurcht

Zwischen dutzenden von Rheumadecken-Ausflugs-Omis bestelle ich mir meine Currywurst für EUR 5,10. Und sie ist lang, wirklich lang, die Wurst, sie kommt im Thüringer-Style daher und ist leider nur von einer Seite gebräunt. Sie glubscht etwas im Biss und ist auch sonst nicht der Rede wert.

Eine moderne Wurst

Und es bleibt Kettenfett
Voller Inbrunst verteile ich nun die Develey-Mayonnaise über meinen Erdapfelstäbchen und muss leider feststellen, dass dies ein Fehler war, weil die Majo echt ekelhaft fettig und leicht säuerlich im Geschmack ist. Die 79% Fettanteil hauen wie ein Zementlaster in meine Magengrube.
Nur mit Mühe schaffe ich es zurück in den Bildungsfunk-Testtruck. Das Selbstwähltelefon werde ich wohl lieber das nächste mal ausprobieren, wenn es dann wieder heißt:

„Oh Siegerland, was bist du schön,
doch möcht ich dich von hinten sehn!“

Die Wertung:
Den Fraß vergessen wir lieber, aber für das exzentrische Wandgemälde, welches von einem großen Herz für ganz, ganz arme Künstler spricht, geben wir ein Trostschwein.