Armes Deutschland - wie ist doch deine Wurst so schlecht - das haben wir uns schon zu oft gesagt.
Und deshalb hat der Bildungsfunk diesmal das Ruhrgebiet angesteuert, um nicht weniger als den Heiligen Gral der Arbeiterküche zu finden.
Das wichtigste vorweg: Die Interptetation der Currywurstpommesrotweiß ist in der Raststädte Ville-west recht eigenwillig und vielleicht nicht jedermanns Sache, aber wir haben alles aufgegessen. Wie es dazu kommen konnte lesen sie jetzt exklusiv im Bildungsfunk.
vorher - nachher
Gastro-Impressionen aus dem Ruhrgebiet - da lacht der Kumpel

Auf die Wurst gekommen
Spät am Abend fahren wir die kleine Bratklitsche an der A1 an und erhalten für EUR 4,80 eine nicht allzu große Wurst, die in einer roten, fettaugenübersähten Gurkenschnipselsoße, schwitzend vor sich hinsiecht - von Curry keine Spur. Skepsis macht sich breit. Wir beginnen mit den Pommes und sind für’s erste wieder mit dem Schicksal versöhnt. Die sind wirklich gut, haben so etwa Mc Donalds-Standart. Die Kraft-Majo mag eine Nuance zu säuerlich sein, doch ist sie nicht so ein Fetthammer wie die meisten anderen.
Und nun zur Wurst, die ist tatsächlich mal gebraten und nicht zum üblichen Dörrschlamm fritiert. Geschmacklich weiß sie mit einer starken Kümmelnote zu überraschen und ist sehr ordentlich im Biss. Der feinknackige Naturdarm lässt uns sogar mit der Zunge schnaltzen.

…weiter so Jungs
Zwar sind wir eigentlich keine Freunde der süddeutsch wirkenden Wurst, doch beeindruckt uns der Mut zur Extravaganz der sich natlos in der (Zigeuner?)-soße fortsetzt. O.K., warum sich diese mit schlabberigen Gurkenstiften durchsetzte Tunke Currysauce nennt, bleibt eines der Mysterien des Kohlenpott, - aber sie schmeckt! Sie schmeckt sogar vortrefflich, nicht nach Curry, aber wer ist schon perfekt?
Die Wertung:
Der Mut sich aus den Niederungen des Gewöhnlichen zu wagen, kann kaum hoch genug belohnt werden, wenn jetzt noch etwas Curry dabei wäre, würden uns glatt die Tränen kommen.