Weil die deutsche Kochkultur im Bereich der Fertigcurrywurst noch innovativ ist, wie kaum sonst irgendwo, kann ich heute eine weitere Zubereitungsmethode testen: Den Kochbeutel!
Aus dem Eisfach nur ins heiße Wasser kippen - 20 Minuten warten - fertig.
Damit ist selbst der Cuisine-Legastheniker mit zwei linken Händen und Warzen auf der Zunge nicht überfordert. So schmeckt sie leider auch:
Eine etwas ranzig-säuerliche Schweinelastigkeit überdeckt sogar noch den äußerst dünnen Abgang des überaus zähen Bratkörpers, der rein oral-haptisch betrachtet, eher an einen vom Seewasser zermürbten Naturkautschukblock erinnert. Wahrscheinlich haben die armen Wurstmoliküle mit einem Muskelschock-Restreflex auf die osmotisch extrem auszehrende Tomatenplörre reagiert. Jedenfalls will auch meine Zunge zur Salzsäule erstarren, als sie mit dem Currysaucensurrogatextrakt, in dem ein paar gräuliche Wurststückchen ihre letzten Minuten erleben, kontaminiert wird. Wie meistens ist das Zeug zu süß, aber diesmal eben besonders und von Curry kaum eine Spur. Aus kulinarischer Sicht ist daher nicht einzusehen, warum ausgerechnet von dieser sämigen Masse, die Sauce zu nennen, die unsterbliche Tradition der französischen Küche mit ungewaschenen Füssen treten würde, so furchtbar viel da sein muss, dass man sie nicht weglöffeln kann, ohne ins Zuckerkoma zu fallen.
Also kurz und bündig: Das war nix!!!