Haben Sie schon einmal eine dieser neumodischen Tofubratwürste aus dem Bioladen gegessen? Ja? Sie kennen die torfige Leere und saftlose Gnubbeligkeit im Biss? Dieses Gefühl, irgendwie beschissen zu werden, die innere DDR auf dem Gaumen? Dann lesen Sie jetzt nicht weiter, weil Sie hier auch nichts Neues erfahren werden, wenn es sich bei dieser Currywurst angeblich auch um ein reines Schweinefleischprodukt handelt.
Aber fangen wir einfach mal am Anfang an. So eine Wurst in Dosen zu packen, ist ja gar keine schlechte Idee, weil so ’n Ding in der hintersten Ecke des Küchenschrankes über ’ne halbe Ewigkeit haltbar ist, um dann in irgeneiner Nacht nach dem 12. Bier den Absturz zu verhindern. Die Zubereitung im Topf oder der Mikrowelle, sollte ja selbst im schlimmsten Brausebrand zu schaffen sein.
Was einen nach der Aufbereitungsprozedur erwartet ist aber doch nicht so schön. Was soll ich sagen – die Wurstschnipselchen schmecken eben, wie schon erwähnt, wie ein alter Tofulümmel, und das soll nicht sein. Die Kaugeräusche sind auch nicht das, was ich als schön bezeichnen würde, was an einer irgendwie durch-und-durch-Zerkochtheit liegen könnte. Die Tomatensoße ist so süß, dass es auf den Stimmbändern kribbelt und so richtig nach Curry schmeckt sie auch nicht, sondern eher nach der guten alten Maggidosenraviolisauce mit dem zwölf Jahre alten Currypulver, welches man nach genauso vielen Bieren in der dunkelsten Ecke des Küchenschrankes, noch hinter einer ominösen Dosencurrywurst gefunden hat. Leider kann auch diese Tunke nichts verdecken.
Sicherlich ist das Produkt besser als Verhungern oder der Absturz nach dem 12. Bier, aber ansonsten nur sehr eingeschränkt zu empfehlen.